Willkommen
Auf der Internetseite der "Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper" stellt sich eine lokalhistorische Vereinigung in der Gemeinde Hesperingen vor, die es seit 1994 gibt und die sich zum Ziel gesetzt hat, das geschichtliche Kulturgut der Gemeinde zu sammeln, zu archivieren und in Form von Veröffentlichungen, Ausstellungen und Vorträgen an die interessierte Bevölkerung weiterzuvermitteln. Auf dieser Seite finden Sie einen Einblick in unsere Arbeit, sowie verschiedene Auszüge unserer Produktionen. |
Mir brauchen Är Hëllef!
Lëtzebuerg, an domadder och eis Gemeng, erlieft en historesche Moment. Eisen Alldag ass op d’Kopp gedréit, vill Geschäfter an all d’Schoulen sinn zou a vill Leit mussen doheem bleiwen.
D’Geschichtsfrënn wäre frou, Fotoen vun Ärem Alldag elo vun dëser spezieller Zäit, fir an eist Archiv ze kréien. Mir géifen eis freeën iwwer Fotoen aus der Gemeng Hesper, déi z.B. den Homeoffice, eidel Stroossen, Parkanlagen a Schoulen, zoue Restauranten a Caféen, laang Schlaangen an eidel Regaler am Supermarché asw. weisen. Wann Dir eist fräiwëlleg wëllt hëllefen, da schéckt eis Är Fotoen vum Confinement entweder op Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder op https://www.dropbox.com/request/l8looa5zqMHh8yWcOOi3 Mir brauchen natierlech Ären Numm an Äert Averständnis, fir dës Fotoen fir Zwecker vun eisem Veräin ze publizéieren (Artikelen, Broschüren, Bicher…). Schéckt eis w.e.g. keng Fotoen iwwer Facebook oder Messenger! WICHTEG: Mir sollen all doheem bleiwen an esou wéineg wéi méiglech ënnerwee sinn. Respektéiert d’Consignen vum #BLEIFTDOHEEM vun eiser Regierung. Mir acceptéieren keng Fotoen, bei deenen d’Leit sech net un dës Consignen halen. |
Generalversammlung abgesagt
wéinst dem Corona-Virus musse mir eis Generalversammlung, déi mir fir den 21. Abrëll geplangt haten, verleeën, vläit esouguer dëst Joer ganz fale loossen. A kuerze Wieder da just, wat 2019-20 ustoung:
Ee grousse Merci un Iech all fir déi Ënnerstëtzung, déi Dir eis am vergaangene Joer entgéintbruecht hutt. Mir wiere frou, wann Dir géift d’Cotisatioun (10 Euro) fir d’Joer 2020 op de Postscheckkonto CCPL IBAN LU84 1111 0300 6592 0000 vun den Hesper Geschichtsfrënn iwwerweise. Wann dat scho geschitt ass, soe mir Iech heimadder villmools Merci. Mir soen Iech och Merci fir Ären Interêt un eiser Aarbecht an hoffe gemeinsam mat Iech, datt de Corona-Virus geschwënn iwwerstanen ass.
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Wussten Sie schon,... (aus: Buet 03 / 2020 / N°41)
… dass ein Bäcker aus Hesperingen einst die Geschicke fast sämtlicher Gesangvereine der Gemeinde leitete?
Tatsächlich war der Bäcker Edouard Kayser während seiner langen aktiven Zeit sowohl Dirigent des Chores in Alzingen als auch in Fentingen und Hesperingen. Am 29.04.1872 kam Edouard Kayser in Hesperingen „in der Sangen“ als ältestes Kind von Peter Kayser (Eisenbahnarbeiter) und Maria Catharina Schneider zur Welt. Ed. Kayser war 2 Jahre vor der Hochzeit geboren worden und wurde als Edouard Schneider später von Peter Kayser adoptiert. Nach dem frühen Tod der Mutter heiratete der Vater ein zweites Mal (Maria Anna Mersch aus Hesperingen). Ab 1885 etwa wohnte Edouard Kayser (später auch die Schwestern) bei der Tante Lucie Kleyer-Schneider, der verwitweten Schwester seiner Mutter. Diese führte gegenüber der Kirche die Gastwirtschaft und Bäckerei (später Brasserie du Château, heute Pizzeria Chez Vito) ihres 1889 verstorbenen Mannes weiter und Edouard Kayser war als Bäckergeselle angestellt und lernte dort das Handwerk. Interessanterweise fanden noch im 18. Jahrhundert in diesem Haus (im oberen Stockwerk) die Gerichtsverhandlungen der Herrschaft Hesperingen statt. Edouard Kayser selbst heiratete in Hesperingen am 07.10.1896 die 6 Monate ältere Maria Anna Lauterbour aus Hesperingen. Deren Eltern waren die Ackersleute Mathias Lauterbour und Barbara Joachim aus besagtem Hesperingen. Das Ehepaar Kayser-Lauterbour bekam insgesamt 7 Kinder. Ab 1897 übernahm Edouard Kayser die Bäckerei und die Gastwirtschaft seiner Tante (sie verstarb 1929). Er buk im Gegensatz zu anderen Bäckern noch mit einem Holzofen, was seinem Brot laut Zeitzeugen eine eigene geschmackliche Note verlieh. Man sah Ed. Kayser aber wegen seiner vielen Beschäftigungen selten in der Backstube, sein Bruder Nic. war eher der Bäcker. Die Familie schien die Musik bereits in die Wiege gelegt bekommen zu haben. (Nicolas) Edouard Schneider, genannt „Colas Ed.“, war der Bruder der Mutter und Dirigent des 1865 gegründeten Männergesangvereins „Eintracht im Thale Hesperingen“ von 1865-1891. Er war der Taufpate von Ed. Kayser und leitete neben der Hesperinger Eintracht auch den Alzinger Männerchor in den Jahren 1889-1891. Edouard Kayser, der 1891 der „Eintracht im Thale“ beigetreten war, übernahm dort den Dirigentenstab ab 1895. 1893 war der erst 21 Jahre alte Ed. Kayser sogar für ein Jahr auf den Präsidentenposten der Eintracht im Thale gewählt worden. Er dirigierte die Eintracht in den Jahren 1895-1903, 1905-1924 und 1925-1942 und erhielt unter anderem eine Erinnerungstafel mit dem Bild der Burg Hesperingen, eine Ehrerbietung, die lediglich noch dem Lokalhistoriker Pierre Anen erwiesen worden war. Auch Kaysers Tochter Anna (Schauspiel und Gesang) und sein Sohn Paul (Klavier) halfen bei den Theateraufführungen der Eintracht und die Gesangproben wurden im hinteren Teil der Gastwirtschaft (Raum zum Hof hin) abgehalten. Der Dirigent übte die einzelnen Stimmen damals anhand einer Geige ein. Während die einen übten, saßen die anderen nebenan in der Gastwirtschaft, tranken und spielten Karten. Wie sein Onkel Edouard Schneider betätigte sich Edouard Kayser auch als Dirigent des Alzinger Männerchors und zwar in den Jahren 1919-1933. Als die dortige Gesellschaft 1919 mit François Scholer einen neuen, jungen Präsidenten erhielt, übernahm Ed. Kayser den Dirigentenstab, den er bis 1933 mit viel Geschick führte. Er war zudem der erste Dirigent des 1910 neu gegründeten Fentinger Männergesangvereins. Diese Funktion hatte er gar bis 1939 inne. Edouard Kayser verstarb am 23.04.1942 in seiner Wohnung in Hesperingen an „Herzdegeneration u. Wassersucht“. Der Grabstein befand sich seit jeher neben der Kapelle Tesch auf dem Hesperinger Friedhof, ist aber nicht mehr in seinem ursprünglichen Zustand. Roland Schumacher |
Wissen, wo man herkommt
Aus dem Wort vom 16. Januar 2020
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Gedenk-Zeremonie: vor 75 Jahren passierte der Panzer-Unfall in Hesperingen
DER PANZERUNFALL AUF DER ALZETTE-BRÜCKE
Gedenk-Zeremonie am Morgen des 26. Dezember 2019 in Hesperingen im Beisein vom Bürgermeister Marc Lies, den Schöffen Georges Beck und Diane Adehm, dem Gemeinderat Henri Pleimling und Mitgliedern der Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper um an die 3 Amerikanische Soldaten, Corporal Lewis W. Meade, Corporal James J. Russ, Tec 4 Isidore M. Vasko, der 10th Armored Division zu erinnern, welche am 26. Dezember 1944 ihr Leben in einem tragischen Unfall mit ihrem in Hesperingen auf der Brücke verloren haben. Ihr Opfer soll auch 75 Jahre später nicht vergessen sein. Am Morgen des 26. Dezembers 1944 (Stephanstag, 2. Weihnachtstag) war es trotz hellem Sonnenschein bitterkalt. Der Boden war hart gefroren. Seit Tagen schon rollten amerikanische Einheiten durch Hesperingen Richtung Norden, um in die Ardennenschlacht einzugreifen. Seit dem 16. Dezember 1944 waren die amerikanischen Verbände in schwere Abwehrkämpfe mit den letzten Reserven der deutschen Wehrmacht verwickelt. Es war Viertel vor zehn, die Glocken unserer Pfarrkirche läuteten zum zweiten Mal fürs Hochamt. Über die hölzerne Notbrücke rollten unaufhörlich amerikanische Panzer nach Luxemburg, andere sich absetzende Fahrzeuge fuhren Richtung Süden. Die Panzerfahrer mussten gut manövrieren, um einander nicht auf der Brücke zu rammen. Obwohl die Brückenfahrbahn zu beiden Seiten von den Fußgängerstegen durch dicke Längsbalken abgetrennt war, beging der Fahrer eines aus der Stadt kommenden Panzers den Irrtum, den rechten Steg mit als Fahrbahn zu benutzen. Einer der Panzerinsassen stand aufrecht im Turm und war eben im Begriff, aus einer Feldflasche zu trinken, als das schwere Fahrzeug nach rechts kippte, die dünnen Bodenbretter des Stegs durchbrach und mit gewaltigem Lärm in die Alzette fiel. Sofortstoppte der Verkehr. Im Nu sprangen die Besatzungsmitglieder aus den nachrückenden Fahrzeugen und beeilten sich, über den gefrorenen Ufermorast die Alzette zu erreichen, wo sie durchs Wasser wateten und zu helfen versuchten. Einige Sekundenspäter tauchte der erste Insasse aus dem eiskalten Wasser auf. Entsetzen und Schrecken standen in seinen Augen. Schreiend und weinend watete er um den Panzer herum, als im selben Augenblick ein zweites Crew-Mitglied aus dem Wasser auftauchte. Die beiden fielen sich um den Hals und gingen ans Ufer. Sie sollten die einzigen Überlebenden sein. Da der Panzer mit dem Turm auflag, war es nur dem Fahrer und dem Panzer-Kommandanten gelungen, sich selbst zu befreien. Trotz verzweifelter Bemühungen konnten die Helfer erst kurze Zeit später die untere Panzerplatte aufbrechen. Ihre Anstrengungen waren umsonst, denn aus dem Innern konnten sie nur einen Kameraden als Leiche bergen. Durch den Aufprall war er besinnungslos geworden und in dem auslaufenden Öl und dem schnell eindringenden Wasser ertrunken. Später gelang es zwei Armeekränen, den Panzer wieder auf die Ketten zu stellen und auf „Onnerklaus“ (Flurname einer Wiese neben der Alzette) zu ziehen, um die zwei letzten Toten aus dem Turm zu bergen. Heil waren sie aus der Ardennenschlacht zurückgekehrt; der Klang unserer Glocken war ihr Totengeläute. Fern der Heimat gaben sie ihr Leben für die Freiheit Europas. (nach einem Bericht von Paul Keller) |