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Geschichtsfrënn vun der Gemeng HesperGeschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper


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Aktivitäten 2021

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21. April 2021 Generalversammlung

um 19:30 Uhr
im Foyer vom CELO in Hesperingen

Ein Ort mit Geschichte

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Aus dem Wort vom 11. Januar 2021

LW 2021 01 11
 

Wussten Sie schon,... (aus: Buet 12 / 2020 / N°44)

  • Itzig
  • de Buet
  • Geschichte
  • Kirche

 … dass die „Wolleffsmillen“ eigentlich die zweite Mühle der Ortschaft Hesperingen gewesen ist?

  • aus: Buet 12 / 2020 / N°44 / Bild 1

    Auf der Ferraris-Karte (1771-1777) war die Neumühle als „Moulin de Hesperange“ eingezeichnet (oben). Anders als die Bannmühle lag sie abseits der Ortschaft.

  • aus: Buet 12 / 2020 / N°44 / Bild 2

    Ein Bericht des Lieutenant Pierre der Gendarmerie Nationale (die Franzosen hatten Luxemburg von 1795-1815 besetzt) vermerkt, dass die Hesperinger Bürger entgegen den französischen Bestimmungen weiterhin an ihrem Glauben festhielten. Dabei erwähnte er, dass die Statue des hl. Donatus über dem Mühleneingang nicht entfernt worden war. Sie wurde in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts durch eine Muttergottesstatue ersetzt.

    Foto von François Schroeder (Fentange)

  • aus: Buet 12 / 2020 / N°44 / Bild 3

    Blick in das Alzettetal im Bereich der Hesperinger Mühle. Den Mühlengraben kann man gut erkennen. Die Mühlenräder befinden sich in den Anbauten rechts. Im Hintergrund sieht man das Howalder Plateau, damals noch fast unbebaut.

    Postkartenstempel 20.05.1903, Sammlung Roland Schumacher (Fentange)

  • aus: Buet 12 / 2020 / N°44 / Bild 4

    Johann Georg Wollf (1838-1901), Sohn des Müllers Joseph Wolff-Steichen. Nach glänzenden Studien wurde er Geistlicher, lehrte am bischöflichen Konvikt und war später Professor am Priesterseminar Luxemburg. Von 1869-1881 und von 1884 bis zu seinem Tode war er Pfarrer in Contern.

    Karl Arendt: Porträt-Galerie hervorragender Persönlichkeiten aus der Geschichte des Luxemburger Landes von ihren Anfängen bis zur Neuzeit, Band VI, Luxemburg 1910, S. 69

  • aus: Buet 12 / 2020 / N°44 / Bild 5

    Von links nach rechts: Catharina Muller (1881 geb.), Peter Muller (Ingenieur, 1885-1939), Marie Josephine Muller-Wolff (1855-1917), Johann Peter Muller (Redemptoristenpater, 1884-1932), Ferdinand Mathias Muller (vorne, 1895-1953), Mathias Muller-Wolff (1854-1917), Marie Muller (Ordensschwester, 1882-1944), (Catharina) Mathilde Muller (vorne, Lehrerin und Kinderbuchautorin, 1893-1941)

    Archiv Rina Muller-Scheeck (Hesperange)

  • aus: Buet 12 / 2020 / N°44 / Bild 6

    Briefkopf von 1917

    Sammlung Maurice Kirsch (Itzig)

  • aus: Buet 12 / 2020 / N°44 / Bild 7

    Ferdinand Muller mit seiner Ehefrau Julie Klein und den beiden Söhnen Julien (links) und Fernand (rechts)

    Archiv Rina Muller-Scheeck (Hesperange)

  • aus: Buet 12 / 2020 / N°44 / Bild 8

    Am 22.10.1945 ereignete sich ein tragischer Verkehrsunfall vor der Mühle. Bei dem Zusammenstoß zwischen Jangeli und drei Militärlastern, die mit Benzinkanistern beladen waren, kam es zur Explosion, bei der acht US-Soldaten zu Tode kamen. Ein Mahnmal (mittlerweile das dritte) erinnert an das Ereignis.

    Archiv Nic. Godart (Alzingen)

  • aus: Buet 12 / 2020 / N°44 / Bild 9

    Foto von Tony Krier aus dem Jahr 1949

    Copyright Photothèque de la Ville de Luxembourg

  • aus: Buet 12 / 2020 / N°44 / Bild 10

    Im rückwärtigen Bereich des Gebäudes (auf dem Foto ganz rechts) befand sich früher ein Sägewerk (schon 1893 belegt).

    Foto von François Schroeder (Fentange)

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Tatsächlich war die Bann-Mühle an der Alzettebrücke die ältere und weil die Herrschaft Hesperingen in den Händen der Badener Grafen lag (womöglich schon der Herren von Rodenmacher vorher), waren die Einwohner an diese Mühle gebunden, d. h. sie mussten dort mahlen lassen. Die Mühle war zeitweise auch ein Brauhaus und kam anschließend in den Besitz der Familie Tesch. Sie verlieh der Mühle ihren späteren Namen „Teschenmühle“.

1770 dann erbat der 1727 geborene Johann Peter Eydt, Sohn der Müllersleute Johann Peter Eydt und Anne Marie Kuhn aus der Neumühle von Siechenhof, mitsamt seiner Ehefrau Christine Michaelis die Erlaubnis, eine neue Mühle nahe der Alzette am Fuße der Anhöhe zum Howald errichten zu lassen. Diese wurde als Freimühle mit den eigenen Mitteln des Ehepaares errichtet und weder Müller noch Einwohner waren an sie gebannt. Sie erhielten die Erlaubnis vom Markgrafen von Baden trotz der Konkurrenzbefürchtungen des Bannmüllers Nicolas Grünewald (sein Einspruch wurde am 23.09.1783 abschlägig beschieden) und nach dem Bau (1770) erhielt die zweite Mühle in der Ortschaft den Namen „Neumühle“. Über der Tür vermerkten die Erbauer: „O DEUS OMNIPOTENS CONSERVARE MEMENTO HANC JOANNIS PETRI EIDT QVAE ET CHRISTIANAE MICHAELIS EXPENSIS HIC EST AEDIFICATA DOMUS“ (O allmächtiger Gott, erhalte dieses Haus, das von Jean-Pierre Eidt und Christiane Michaelis aus ihren Mitteln hier errichtet wurde).

Die Besitzverhältnisse änderten aber wie so oft bei Mühlen (nicht umsonst heißt es im Lied „Das Wandern ist des Müllers Lust …“) sehr schnell. Bereits am 21.11.1778 gelangte Nicolas Kuffer in einer öffentlichen Versteigerung für 1.500 Reichsthaler in ihren Besitz, um sie 1786 dann an Martin Arnoth abzutreten.

Gegen 1850 kam die Mühle in den Besitz von Joseph Wolff (01.06.1806-24.08.1868) aus der Neumaxmühle (Mamer). Er und seine Ehefrau Catherine Steichen (aus Kehlen gebürtig, 05.09.1817-13.04.1886) hatten am 11.05.1837 in Mamer geheiratet. Die Familie bekam 9 Kinder, welche teils auf der Neumaxmühle (fünf Kinder) und teils auf der Neumühle in Hesperingen (vier Kinder) geboren wurden. Der Besitzer gab der Mühle ihren heutigen Namen, wobei auch die Schreibweise mit Doppel-F zu beachten ist, da die Bezeichnung von dem Familiennamen des Besitzers herrührt und nicht von dem Canis lupus „Wolf“. Richtigerweise muss es also „Wolffsmühle“ oder „Wolleffsmillen“ heißen und geschrieben werden.

Am 26.05.1850 reklamierten bereits verschiedene Einwohner gegen den Müller, der den Weg entlang der Alzette widerrechtlich in Besitz genommen hatte. Es kam sogar zum Prozess, der folgendermaßen endete, dass der Weg oberhalb der Mühle verlegt wurde und der Müller ein zum Zugang nach den „Sangen“ benötigtes Terrain unentgeltlich abtrat. Am 04.02.1880 heiratete (Nicolas) Mathias Muller (Bruchermühl, Contern) die Tochter des Hauses Marie Josephine Wolff (geb. am 26.06.1855) und übernahm die Mühle. 1917 verstarben die beiden Eltern und die Kinder kamen von 1917-1925 in den Besitz der „Wolffsmühle“, die anschließend an den jüngsten Sohn Ferdinand Mathias Muller (geb. 18.01.1895 Hesperingen, verst. 06.03.1953 Davos/Schweiz) und seine Ehefrau Julie Klein (geb. 11.07.1896 Hesperingen, verst. 02.10.1944 Luxembourg) überging. Sie hatten am 17.05.1923 in Hesperingen geheiratet. Nach dem Tode des Vaters 1953 wurde die Handels- und Kundenmühle von dem älteren Sohn (Johann Mathias) Fernand Muller (1924-2001) weitergeführt, während sein Bruder Julien Joseph Mathias (1925-1978) das Restaurant Klein (heute Jardin Gourmand) übernahm. Auch nach dem Tod der beiden Brüder und dem Ende des Mühlenbetriebs ist das Gebäude noch im Familienbesitz. Die Räumlichkeiten werden seit längerem an private Unternehmen vermietet.


Roland Schumacher
Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper

Wussten Sie schon,... (aus: Buet 09 / 2020 / N°43)

  • Itzig
  • de Buet
  • Geschichte
  • Kirche

… dass die Schwestern des Franziskanerordens seit nunmehr 155 Jahren in Itzig tätig sind?

  • aus: Buet 09 / 2020 / N°43 / Bild 1

    Die Kapitulation der Stadt Luxemburg wurde am 07.06.1795 im damaligen „Teschen-Haus“ unterzeichnet, dem Hauptquartier des französischen Generals Hatry. Bei dieser Gelegenheit soll die sogenannte „Freiheitslinde“ gepflanzt worden sein, die 2003 aus Sicherheitsgründen gefällt wurde. 200 Jahre später ließen die Gemeinde und die Geschichtsfrënn dort eine Gedenkplakette anbringen (09.06.1995).

    Archiv Paul Jomé (Hesperange) / Fotograf: Roland Schumacher (Fentange)

  • aus: Buet 09 / 2020 / N°43 / Bild 2

    Die Kapitulation der Stadt Luxemburg wurde am 07.06.1795 im damaligen „Teschen-Haus“ unterzeichnet, dem Hauptquartier des französischen Generals Hatry. Bei dieser Gelegenheit soll die sogenannte „Freiheitslinde“ gepflanzt worden sein, die 2003 aus Sicherheitsgründen gefällt wurde. 200 Jahre später ließen die Gemeinde und die Geschichtsfrënn dort eine Gedenkplakette anbringen (09.06.1995).

    Archiv Paul Jomé (Hesperange) / Fotograf: Roland Schumacher (Fentange)

  • aus: Buet 09 / 2020 / N°43 / Bild 3

    Der Witwer Pierre Antoine Pescatore (1814-1844) war in zweiter Ehe mit Margaretha Seraphina Beving (1818-1873) verheiratet. Sie war die Stifterin des Waisenhauses in Itzig.

    Archiv Soeurs Franciscaines (Itzig)

  • aus: Buet 09 / 2020 / N°43 / Bild 4

    Archiv Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper

  • aus: Buet 09 / 2020 / N°43 / Bild 5

    Um 1920 …

    Archiv Soeurs Franciscaines (Itzig)

  • aus: Buet 09 / 2020 / N°43 / Bild 6

    Das Alltagsleben in der Nachkriegszeit …

    Archiv Soeurs Franciscaines (Itzig)

  • aus: Buet 09 / 2020 / N°43 / Bild 7

    Besuch von Joséphine Charlotte, der Ehefrau des damaligen Erbgroßherzogs Jean, am 26.04.1956 bei den Franziskanerinnen in Itzig. Hier mit Bürgermeister Camille Mersch und den beiden Schöffen Nicolas Entringer und Mathias Seywert (von links nach rechts). Als ihre Tochter Prinzessin Marie-Astrid als angehende Krankenschwester eine Probezeit in der dortigen Kinderkrippe absolvierte, kam sie ein zweites Mal zu Besuch (1975).

    Copyright Photothèque de la Ville de Luxembourg, Fotograf Tony Krier (Film 2447 / 19560184, Negative 14 und 42)

  • aus: Buet 09 / 2020 / N°43 / Bild 8

    Besuch von Joséphine Charlotte, der Ehefrau des damaligen Erbgroßherzogs Jean, am 26.04.1956 bei den Franziskanerinnen in Itzig. Hier mit Bürgermeister Camille Mersch und den beiden Schöffen Nicolas Entringer und Mathias Seywert (von links nach rechts). Als ihre Tochter Prinzessin Marie-Astrid als angehende Krankenschwester eine Probezeit in der dortigen Kinderkrippe absolvierte, kam sie ein zweites Mal zu Besuch (1975).

    Copyright Photothèque de la Ville de Luxembourg, Fotograf Tony Krier (Film 2447 / 19560184, Negative 14 und 42)

  • aus: Buet 09 / 2020 / N°43 / Bild 9

    Das Schwesternhaus mit der 1888 errichteten Kapelle

  • aus: Buet 09 / 2020 / N°43 / Bild 10

    Das Verwaltungsgebäude

  • aus: Buet 09 / 2020 / N°43 / Bild 11

    Die Einweihung der Lourdes-Grotte, an der jedes Jahr zu Fronleichnam der Segen gespendet wird, erfolgte im Jahr 1958.

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Tatsächlich hat die ehemalige Hein(t)zen-Vogtei eine jahrhundertealte Geschichte und kam über die Familie Tesch in den Besitz von Emmanuel Servais-Boch und schließlich wurde das Anwesen an Joseph Richard verkauft. Im Jahre 1865 erwarb die Witwe Margaretha Seraphina Pescatore-Beving das Haus und stellte es den Franziskanerinnen für die Gründung eines Waisenhauses zur Verfügung (die endgültige Schenkung erfolgte im Jahr 1873).

Der 1847 von Schwester Franziska (eigentlich Anna Elisabeth Dufaing d’Aigremont) in der Hauptstadt gegründete Orden bemühte sich seit 1856 (der Cholera-Einbruch über Luxemburg ab 1854 hatte viele Todesopfer gefordert) um die Pflege und Erziehung armer Waisenkinder und ab 1865 geschah dies auch in Itzig für die Mädchen (die Jungen kamen nach Grevenmacher). Bereits zwei Jahre nach dem Einzug der 8 Schwestern und 30 Kinder Ende Februar 1865 wurden erste Vergrößerungsarbeiten an dem Waisenheim durchgeführt.

1882 ließen die Schwestern im Klosterhof eine Schule errichten. Der Umbau der Scheune zu einer geräumigen Kapelle erfolgte 1888 und zwei Jahre später erhielt die Kapelle die St. Franziskus-Glocke. 1897 kam es zu einer weiteren Vergrößerung. Die Einweihung der Lourdes-Grotte, an der jedes Jahr zu Fronleichnam der Segen erteilt wird, bildete im Jahr 1958 den Abschluss der Verschönerung der Klosteranlage.

Die Schülerinnen der sozialen Einrichtung wurden in den damals üblichen hausfraulichen Arbeiten wie Nähen, Kochen, Bügeln usw. unterrichtet. Ab 1900 gab es eine Nähstube (bis 1959), die auch Nicht-Heimkinder besuchen konnten und von 1900 bis 1969 existierte auch ein Kindergarten. Zeitweise war dem Waisenhaus auch ein Altenheim angegliedert. Während des Krieges mussten die Schwestern und die Kinder nach Clerf und Bettendorf ausweichen und das Gebäude wurde eher „verwahrlosten“ Mädchen aus dem Stadtgrund (dort wurden nunmehr politische Sträflinge inhaftiert) zugedacht, wie es damals hieß. In den Nachkriegsjahren ging bereits ein längerfristiger ambulanter Pflegedienst vom Schwesternhaus aus und 1963 wurden die Heimkinder nach vielen Bemühungen in die reguläre Dorfschule integriert. 1965-70 wurden Familiengruppen von 10-12 Jungen und Mädchen gebildet, die über eigene Wohnräume verfügten. 1970 befanden sich etwa 90 Jungen und Mädchen im Alter von 1 1/2 bis 18 Jahren verschiedener Nationalität und Konfession im Heim. 1981 wurde eine Konvention mit dem Staat abgeschlossen, welche auch die finanzielle Unterstützung garantierte. Das Institut St. Joseph, wie es seit den 1920er Jahren bis etwa 1970 hieß, wurde dabei permanent von der Kongregation der Franziskanerinnen getragen.

Am 01.01.1991 ging die Trägerschaft auf die Katholische Männeraktion Luxemburg über, die im „Kannerheem Izeg“ das karitative Werk für Kinder aus vorwiegend sozial benachteiligten Verhältnissen unter der Leitung einer Franziskanerin (bis 2000) fortsetzte. Während die Direktion und die Verwaltung des Kinderheims, die Jugendwohngruppe und der Service de Psychologie in Itzig verblieben, wurden zwischen 1990 und 1993 verschiedene Gruppen in andere Ortschaften verlegt. Nach dieser Dezentralisierung, die eine bessere Integration der Kinder und Jugendlichen in die Dorf- und Pfarrgemeinschaft als Ziel hatte, beherbergt das Haus heute in den freigewordenen Räumlichkeiten mehrere staatliche und private Sozialeinrichtungen. 2002 errichteten die Franziskanerinnen im Schwesternhaus eine Raststätte für Menschen in Not und auch von weither angereiste Familienmitglieder von Menschen im CPL fanden daselbst Aufnahme. Zusammen mit der Caritas wurde Flüchtlingen dort eine Unterkunft geboten (bis 2020) und nach einem größeren Umbau des Schwesternhauses ab 2021 steht ein neues Projekt der Franziskanerinnen an.


Roland Schumacher
Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper

Wussten Sie schon,... (aus: Buet 06 / 2020 / N°42)

  • Hesperingen
  • de Buet
  • Geschichte
  • Burg

… dass das therapeutische Gehöft „Schneider Haff“ in Alzingen auf eine abwechslungsreiche Geschichte zurückblicken kann?

  • aus: Buet 06 / 2020 / N°42 / Bild 1

    Der „Schneider Haff“ oder „a Sprangs“ („Sprancks“). Zeichnung aus dem Jahre 1991.

    Besitzer: Francine und René Clees-Weiler

  • aus: Buet 06 / 2020 / N°42 / Bild 2

    Schon Ende des 18. Jahrhunderts stand an dieser Stelle ein Hof (Sprangs?) mit ähnlichen Ausmaßen.

    „Carte du Cabinet des Pays-Bas Autrichiens, levée à l’Initiative du Comte Ferraris“ (1771-1778), Copyright Bibliothèque Royal Albert !er, Section des Cartes et Plans, Bruxelles (réimpression à partir de 1965 par le Crédit Communal de Belgique)

  • aus: Buet 06 / 2020 / N°42 / Bild 3

    Johann Pettinger, Bürgermeister von 1873-1879, soll diesen Sekretär zu seiner Ernennung erhalten haben. Seine Frau Margaretha Schneider verstarb am 17.09.1909.

  • aus: Buet 06 / 2020 / N°42 / Bild 4

    Johann Pettinger, Bürgermeister von 1873-1879, soll diesen Sekretär zu seiner Ernennung erhalten haben. Seine Frau Margaretha Schneider verstarb am 17.09.1909.

  • aus: Buet 06 / 2020 / N°42 / Bild 5

    Peter Schneider und Anna Pettinger heirateten am 10.01.1899 vor dem Standesamt der Gemeinde Hesperingen und einen Tag später in der Alzinger Pfarrkirche.

  • aus: Buet 06 / 2020 / N°42 / Bild 6

    Das Ehepaar Jean-Pierre Schneider und Mathilde Haag (Heirat am 07.09.1937), die letzten Besitzer des „Schneider Haff“. Sie hinterließen den Hof testamentarisch der „Fondation Lëtzebuerger Kannerduerf“.

  • aus: Buet 06 / 2020 / N°42 / Bild 7

    Die Scheune ist abgetragen worden und die Umbauarbeiten an dem gegenüberliegenden Schuppen sind bereits im vollen Gange (24.05.2007).

    Fotograf: Roland Schumacher (Fentange)

  • aus: Buet 06 / 2020 / N°42 / Bild 8

    Am Tag der Einweihung (13.10.2008)

    Alle Fotos von Laurent Blum (Itzig)

  • aus: Buet 06 / 2020 / N°42 / Bild 9

    Die Einsegnung des Projektgebäudes. Von links nach rechts: Régis Thill (Direktor der Stifung „Lëtzebuerger Kannerduerf“), Pfarrer Pit Faber, Großherzogin Maria Teresa, Familienministerin Marie-Josée Jacobs und députée-maire Marie-Thérèse Gantenbein.

  • aus: Buet 06 / 2020 / N°42 / Bild 10

    Karin Kiesendahl (dritte von rechts), die beigeordnete Direktorin der „Fondation Lëtzebuerger Kannerduerf“ und Therapeutin für tiergestützte Therapie, führt durch die großräumige Außenanlage.

  • aus: Buet 06 / 2020 / N°42 / Bild 11
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Die Geschichte des „Schneideschhaff“, der in der Erinnerung der älteren Alzinger Einwohner immer den Hausnamen „A Sprangs/Sprancks“ getragen hatte, ist von besonderem Interesse für die Ortschaft Alzingen selbst. Es handelt sich dabei erstens um ein Gebäude, das ein gewisses Alter hat, was umso interessanter ist, da ältere Häuser immer mehr aus dem Dorfbild verschwinden und ein Haus, das mehr als 200 Jahre alt ist, durfte hier erhalten bleiben. Dies ist zweitens umso wichtiger, da die Ausmaße des Hofes zeigen, dass es sich hierbei um ein bedeutenderes Bauwerk handelt, das aus der Masse der viel kleineren Arbeiterhäuser und Höfe der Landwirte, Ackerer und Tagelöhner dieser Zeit heraussticht.

Die Benennung „Springers“ ist schon 1611 (Alzinger Feuerstättenverzeichnis) belegt und der Name „Sprang/Spranck“ taucht 1722 in dem Alzinger Pfarrarchiv auf. Tatsächlich zeigt die Ferrariskarte (1771-78) an dieser Stelle einen größeren Hof, aber das jetzige Gehöft wurde definitiv im Jahre 1819 von den Eheleuten Johannes Becker und Catharina Kleyer errichtet. Deren Tochter Margaretha Becker heiratete 1831 Michel Pettinger. Johann Pettinger, eines ihrer 14 Kinder, wurde später Bürgermeister (1873-1879). Während seiner Amtszeit haben sogar einige Gemeinderatssitzungen dort stattgefunden, denn die Gemeinde besaß zu dieser Zeit noch kein eigentliches Rathaus und die Sitzungen wurden in Wirtshäusern oder in der Privatwohnung des Bürgermeisters abgehalten. Das erste offizielle Rathaus wurde erst 1905 in einem 1888 von der Gemeinde zu Schulzwecken erworbenen Privathaus (besteht nicht mehr) gegenüber der heutigen Sparkasse an der Route de Thionville in Funktion genommen. Anna Pettinger, die Tochter des Bürgermeisters, heiratete 1899 Peter Schneider aus Alzingen. Die letzten Privatbesitzer waren dann Johann Peter Schneider und Mathilde Haag. Sie hatten den Hof 1937 als Schenkung erhalten, obwohl der Ehemann nicht der erstgeborene Sohn war, aber er hatte als erster geheiratet.

1950 war das Haus umgebaut worden. Der Garten wurde nach vorne verlegt, die Tâk außen an einer neuen Mauer angebracht, die alte Haustür führte nun zur Waschküche und der Stein mit dem Datum und den Initialen der Erbauer wurde über der neuen Eingangstür angebracht.

Das Paar Schneider-Haag bekam keine Nachkommen, kümmerte sich aber viel um Kinder aus anderen Familien. So kamen einige Kinder aus der ersten Ehe von Anna Clees-Haag, der Schwester der Ehefrau, bei ihnen unter. Dazu gehörte auch der bekannte Organist René Clees, der im Oktober 2015 posthum den Kulturpreis der Gemeinde Hesperingen erhielt. Dazu kamen andere Kinder der Familie wie auch um 1960 durch Vermittlung der Caritas ein junges österreichisches Mädchen, das im Lande verblieb. Das Ehepaar Schneider-Haag (er verstarb 1993, sie 1999) vermachte das Haus testamentarisch der „Fondation Lëtzebuerger Kannerduerf“, um darin ein Projekt für Kinder zu gestalten.

Seine eigentliche Bedeutung erhielt das Haus in jüngerer Zeit, als die Stiftung das Bauwerk nach einer bedeutenden Renovierung jungen Mädchen ab 13 Jahren mit problematischem sozialen Hintergrund und sozio-emotionalen Störungen aufgrund schwerer Lebenskrisen zur Verfügung stellte. Ihnen bietet der therapeutische Hof den nötigen Schutz und in der Symbiose von Mensch und Tier erwächst den Jugendlichen während der auf maximal 2 Jahre ausgerichteten Aufenthaltsdauer erneut ein positives Selbstwertgefühl in einer harmonischen Umgebung, einem neuen Zuhause. Der Umbau des Hauses erfolgte ab dem Jahre 2004. Bei der feierlichen Einweihung der tiergestützten pädagogischen Einrichtung am 13.10.2008 konnte députée-maire Marie-Thérèse Gantenbein die Großherzogin Maria Teresa und die Familienministerin Marie-Josée Jacobs begrüßen.


Roland Schumacher
Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper

  1. Mir brauchen Är Hëllef!
  2. Generalversammlung abgesagt
  3. Wussten Sie schon,... (aus: Buet 03 / 2020 / N°41)
  4. Wissen, wo man herkommt
  5. Gedenk-Zeremonie: vor 75 Jahren passierte der Panzer-Unfall in Hesperingen

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