Tatsächlich handelt es sich dabei um eine Route zum Gedenken an den Sieg der Alliierten und die Befreiung Luxemburgs, Belgiens und Frankreichs. Sie ist gekennzeichnet durch eine Reihe von Kilometersteinen („bornes kilométriques“) entlang des Straßennetzes zwischen Saint-Mère-Église („borne 0“) / Utah Beach („borne 00“) und Bastogne in der belgischen Provinz Luxembourg und stellt den Weg dar, den die dritte US-Armee unter der Führung des Drei-Sterne-Generals Patton genommen hatte. Der Route wurde der Name „La Voie de la Liberté“ („The Liberty Road“) gegeben und dieses internationale Denkmal stellt somit das längste Freiheitssymbol der Welt dar.
Die Strecke der „Voie de la Liberté“ betrug insgesamt 1.145 (heute 1.147) Kilometer und jeder Kilometer wurde durch eine Stele („borne“) gekennzeichnet. Die Idee zur Erstellung dieser historischen Strecke hatten Colonel Guy de la Vasselais, Verbindungsoffizier der französischen Streitkräfte bei der US-Armee, und Gabriel Hocquart, Bürgermeister der Stadt Metz im Juni 1944. Die Fertigstellung geschah in den Jahren 1946/47, die feierliche Eröffnung erfolgte am 18. September 1947 in Fontainebleau. Anfangs sollte die Route nur bis Metz gehen, aber im März 1946 wurde sie auf Initiative der Association Belgo-Américaine bis Bastogne verlängert. Am 26.08.1946 wurde die endgültige Strecke in Saint- Symphorien erstellt. Den Abschlussstein legte man am 05.07.1947 in Bastogne am Fuße des Mardasson-Hügels und am 16. September desselben Jahres auch die „borne 0“ in Saint-Mère-Église, wo die ersten amerikanischen Fallschirmjäger gelandet waren.
Das Modell des Kilometersteins wurde von dem französischen Skulpteur François Cogné (1876 – 1952) geschaffen. Diese „borne“ aus rosafarbenem Zement war ungefähr 1,2 Meter hoch und wog etwa 435 Kilo. Auf allen „bornes“ ist die rote Flamme einer Fackel abgebildet, die aus dem Atlantik emporsteigt. Diesen hatten die Amerikaner seinerzeit überquert, um die Alliierten bei der Befreiung Europas zu unterstützen. Die Fackel erinnert an diejenige der Freiheitsstatue in New York. Der obere Teil des Kilometersteins wird von einem blauen Band mit 48 Sternen gekrönt, welche die Gesamtheit der amerikanischen Staaten zu dem damaligen Zeitpunkt (heute sind es deren 50 plus Washington DC) darstellen. Unterhalb dieser blauen Sternenkrone sind vier rote Rechtecke abgebildet, welche die damaligen Streckenabschnitte symbolisieren: Saint-Mère-Église bis Cherbourg, Cherbourg bis Avranches, Avranches bis Metz und Metz bis Luxemburg und Bastogne. Auf der weißen Fläche der „bornes“ werden Informationen zu dem Kilometerstand, der Nummer des Steins und den Richtungsangaben geliefert.
1946 entschied man in Luxemburg, die Strecke Pattons durch 31,5 Wegmarken mit einem Kilometer Abstand zueinander zu kennzeichnen (eine halbe „Borne“ teilt man sich in Frisingen/Evrange mit Frankreich): Frisingen, Weiler-la-Tour, Hesperingen, Luxemburg-Stadt, Strassen, Bartringen, Mamer, Capellen, Windhof, Koerich und Steinfort. Fünf dieser Kilometersteine befinden sich auf dem Gebiet der Gemeinde Hesperingen und zwar in Alzingen, Hesperingen selbst und Howald. 1983 wurde die Vereinigung „Comité Luxembourgeois de la Voie de la Liberté“ gegründet, die alle 10 Jahre einen Konvoi entlang der luxemburgischen Route organisiert. Dabei legen ihre Vertreter Blumen bei bestimmten Steinen nieder, um den Amerikanern für ihren Einsatz bei der Befreiung Europas ihren Respekt zu zollen und die Soldaten zu ehren, die in diesem Befreiungskampf ihr Leben verloren haben.