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Wussten Sie schon,... (aus: Buet 12 / 2018 / N°36)

  • Hesperingen
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… dass der erste bekannte Fotograf der Gemeinde Hesperingen Jean-Baptiste Schuller hieß?

  • aus: Buet 12 / 2018 / N°36 / Bild 1

    Jean – Baptiste Schuller (1903 - 1995). Archiv Jean Jeitz (Gasperich).

  • aus: Buet 12 / 2018 / N°36 / Bild 2

    In der Uniform der Musikgesellschaft Hesperingen mit Ehefrau Marie Waldbillig. Archiv Jean Schuller (Esch/Alzette).

  • aus: Buet 12 / 2018 / N°36 / Bild 3

    Stempel auf der Rückseite mancher Fotos

  • aus: Buet 12 / 2018 / N°36 / Bild 4

    Eines der bekanntesten Motive, das J. P. Schuller von dem Aussichtspunkt „Belle-Vue“ auf dem Holleschbierg aufgenommen hatte: Der Kirchenvorplatz mit dem Kiosk (1933-1963), der ursprünglich von der Place d’Armes stammte. In der Bildmitte ist die um 1968 abgerissene alte Schule zu sehen. Archiv Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper.

  • aus: Buet 12 / 2018 / N°36 / Bild 5

    Ein anderes Foto von Schuller: die über die Ufer getretene Alzette mit dem alten Mühlenkanal (links, etwas vom Blattwerk verdeckt). Archiv Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper.

  • aus: Buet 12 / 2018 / N°36 / Bild 6

    Vorstandsmitglieder des F. C. Swift Hesperingen um 1943-44. Im Hintergrund links ist eine der Holzbuden des RAD (Reichsarbeitsdienst) auf dem „Holleschbierg“ erkennbar. Von links nach rechts: Jean Baptiste Schuller, ?, Jean Lang, ?, Paul Jomé (Sekretär).

  • aus: Buet 12 / 2018 / N°36 / Bild 7

    12.09.1944: Einen Tag nach ihrer Rückkehr machen die beiden Prinzen Felix und Jean auf ihrem Weg nach Esch/Alzette und Düdelingen Halt in Hesperingen, um sich die Schäden an der Alzette-Brücke anzusehen, die durch die beiden Sprengungen der flüchtenden Wehrmachtstruppen verursacht worden waren. Archiv Camille Michaely-Grun (Hesperingen).

  • aus: Buet 12 / 2018 / N°36 / Bild 9

    50-Jahrfeier der Musikgesellschaft Hesperingen (1949). Ganz rechts außen: Jean Baptiste Schuller.

  • aus: Buet 12 / 2018 / N°36 / Bild 10a

    Fotoapparat und Fotograf …

  • aus: Buet 12 / 2018 / N°36 / Bild 10b

    Fotoapparat und Fotograf …

  • aus: Buet 12 / 2018 / N°36 / Bild 10c

    Fotoapparat und Fotograf …

  • aus: Buet 12 / 2018 / N°36 / Bild 8

    Eines von mehreren Fotos des am 26.12.1944 auf der Alzette-Brücke verunglückten Panzers, bei dem 3 US-Soldaten ihr Leben ließen. Archiv Camille Michaely-Grun (Hesperingen).

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Tatsächlich hat sich keiner seit den 1940er Jahren so hervorgetan wie „Schullesch Batt“, wie er im Volksmund genannt wurde. Die Familie Schuller war schon anfangs des 19. Jahrhunderts in Hesperingen ansässig und 1867 gab es sogar drei Haushalte mit diesem Familiennamen.

Johann Baptiste Schuller kam am 09.07.1903 in Hesperingen („um Schlass“) als Sohn des Schusters Jean Pierre Schuller und seiner Ehefrau Susanne Polfer zur Welt. Die Eltern hatten am 23.04.1895 in Hesperingen geheiratet und er musste als sechstes von insgesamt 9 Kindern (drei starben vorzeitig) schon früh mit für den Broterwerb sorgen.

Mit 14 Jahren arbeitete er als Gehilfe in dem hauptstädtischen Lebensmittelladen Baumert, ehe er 1927 bei der ARBED in Schifflingen als „machiniste d’usine“ eingestellt wurde. Bis 1945 war er dort (und auf Belval) als Lokführer tätig, ehe er dann für 5 Jahre zur Eisenbahn (Stellwerk Zwickau) wechselte. Da sich die Einstellungspläne zerschlugen, kehrte er 1950 als Maschinist der Steuerbühne zur ARBED (Esch/Alzette) zurück. Zeitlebens besaß Jean - Baptiste Schuller nie einen Führerschein, sondern fuhr stets mit dem Fahrrad und später mit Bus und Bahn zur Arbeit.

Am 16.10.1931 heiratete er in Mensdorf die dort am 26.11.1902 geborene Marie Waldbillig, Tochter des Schneiders Jean Waldbillig und seiner Ehefrau Marie Eischen aus besagtem Mensdorf. Die Privatbeamtin (sie war im Besitz des Abiturs) war bei Expromet (Columeta Trade-Arbed) in der Hauptstadt eingestellt. Das Ehepaar Schuller-Waldbillig war auch nebenbei für die Versicherungsgesellschaft Neumann tätig.

Anfangs lebte die Familie zur Miete bei „Astgens“ im unteren Bereich der rue de Gasperich, ehe sie dann 1949 mehrere Häuser weiter auf Nummer 32 selbst ein Haus errichtete. Der Ehe entstammte ein Sohn, Jean Nicolas Schuller, der später als Ingenieur mit seiner Familie nach Esch/Alzette zog.

Bekannt war Jean - Baptiste Schuller, den die Hesperinger liebevoll „Monni Batt“ nannten, hauptsächlich wegen seiner Fotoarbeiten und seines großen Engagements für die Musikgesellschaft “Harmonie de Hesperange” (Vize-Präsident) und den Fußballverein „F. C. Swift Hesper“ (Mitglied des Spielausschusses). Viele seiner Fotoarbeiten sind heute wichtige lokalhistorische Zeitdokumente.

Beim Einmarsch der Wehrmacht 1940 flüchtete der Schmelzarbeiter nach Frankreich. Als sich die Hoffnung auf einen baldigen Rückzug der Wehrmacht zerschlug, kehrte J. B. Schuller nach Luxemburg zurück und stellte sich in den Dienst der Resistenz („Lëtzebuerger Roude Léiw“). So fertigte er die Fotos für die versteckten Luxemburger an, die ihnen dann für falsche Pässe nützlich waren. Als die Amerikaner nach dem Sieg der Alliierten in Hesperingen waren, benötigten sie des Öfteren auch Schullers Hilfe, um Pläne und Fotos zu kopieren und Filme in seiner Dunkelkammer zu entwickeln. Als ehemaliger Resistenzler genoss er selbst das größte Vertrauen und bekam auch nach dem Krieg den Orden der „Reconnaissance Nationale“ verliehen.

Die 6 x 6 Rolleiflex, mit der Jean-Baptiste Schuller bereits vor dem Krieg arbeitete, wurde später durch eine Leica ersetzt. Manchmal kolorierte er seine Fotos sogar von Hand und in den 1950er Jahren sammelte er auch Erfahrungen mit einer 16mm - Filmkamera von Kodak. 1957 wagte er einen Versuch auf die politische Bühne (Liste des Sozialisten Albert Bousser), der aber misslang, so dass er sich fortan nur noch seinen Hobbys Fotografie und Naturheilkunde widmete. Später musste der meist nur die Materialkosten berechnende ARBED-Angestellte dann dem Druck der gewerblichen Konkurrenz nachgeben und widmete sich nur noch privat der Fotografie.

Die Ehefrau Marie Waldbillig verstarb am 09.04.1975 zu Hause in Hesperingen und der in den letzten Jahren sehr kränkliche „Schullesch Batt“ verschied schließlich am 22.04.1995 im Escher Spital St. Marie. Er fand neben seiner Ehefrau auf dem Hesperinger Friedhof eine letzte Ruhestätte.


Roland Schumacher
Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper

Wussten Sie schon,... (aus: Buet 09 / 2018 / N°35)

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… dass der erste Lokalhistoriker der Gemeinde Hesperingen Joseph Speyer hieß?

  • aus: Buet 09 / 2018 / N°35 / Bild 1

    Gasthof des Gemeindeeinnehmers Theodor Speyer, Vater von Joseph Speyer. Das Foto entstand 1901 bei der Hochzeit von Mathias Heisbourg und Franziska Adam. Privatsammlung Paul Laroche-Faber (Hesperingen).

  • aus: Buet 09 / 2018 / N°35 / Bild 2
  • aus: Buet 09 / 2018 / N°35 / Bild 3

    Zeichnung von Michel Engels, veröffentlicht in „Le Luxembourg pittoresque“ (1901). Der rote Pfeil markiert das Elternhaus von Joseph Speyer. Privatsammlung Roland Schumacher (Fentingen).

  • aus: Buet 09 / 2018 / N°35 / Bild 4

    Die erste (1880) von zwei Ausgaben des „Polizeigerichts“ von Johann-Peter Speyer, einem Bruder des Lokalhistorikers

  • aus: Buet 09 / 2018 / N°35 / Bild 5

    Auch Joseph Speyers Bruder Eugène war Gemeindeeinnehmer und gleichzeitig Steinbruchbesitzer.

  • aus: Buet 09 / 2018 / N°35 / Bild 6

    Der letzte Speyer auf dem Posten des Gemeindeeinnehmers: Theodor Speyer-Sauber mit Frau und Tochter „Fanny“ (um 1925). Privatsammlung Joé Hansen (Mondorf-les-Bains).

  • aus: Buet 09 / 2018 / N°35 / Bild 7

    Pfarrer Jacques Prott (1843-1912), Privatsammlung Charles Brandenbourg fils (Luxemburg)

  • aus: Buet 09 / 2018 / N°35 / Bild 8a

    Einige Veröffentlichungen Joseph Speyers …

  • aus: Buet 09 / 2018 / N°35 / Bild 8b

    Einige Veröffentlichungen Joseph Speyers …

  • aus: Buet 09 / 2018 / N°35 / Bild 8c

    Einige Veröffentlichungen Joseph Speyers …

  • aus: Buet 09 / 2018 / N°35 / Bild 9

    Pfarrer Sebastian Kneipp, der „Wasserdoktor“ aus Wörishofen. Fotografie aus dem Jahre 1891 von Hans Bischoff aus Memmingen, Archiv Nicolas Godart (Alzingen).

  • aus: Buet 09 / 2018 / N°35 / Bild 10

    Am 12.11.1890 kam Joseph Speyer in Wörishofen an. Nachdem er 7 Monate lang bis zum 17.06.1891 täglich den Sprechstunden des Pfarrers beigewohnt hatte, erhielt er von Sebastian Kneipp zum Abschied am selbigen Tag eine schriftliche Anerkennung.

  • aus: Buet 09 / 2018 / N°35 / Bild 11

    Fotografie der Ortsmitte Hesperingens zu Lebzeiten von Josef Speyer (um 1890). Man beachte die Bildmitte mit der Schmalspurbahn „Jangeli“, deren Rauch übermächtig erscheint, wie auch den ersten Turm („Dachreiter“) der Kirche Hesperingens, der (ähnlich wie in Fentingen) im Jahre 1890 ersetzt wurde. Foto aus dem Nachlass von Joseph Speyer (SHL, 4, 29).

  • aus: Buet 09 / 2018 / N°35 / Bild 12

    Zeichnung von Michel Engels nach den Vorgaben von Joseph Speyer. Speyer hielt die Grafen von Wied irrigerweise für die Herren von Rodenmacher und Hesperingen, wurde aber durch den Historiker Nicolas Van Werveke widerlegt. (Archives Nationales, Intérieur 721)

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Tatsächlich liegen die Anfänge der lokalhistorischen Geschichtsschreibung Hesperingens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Joseph Speyer wurde am 05.09.1860 in Hesperingen als Sohn des Gemeindeeinnehmers Theodor Speyer und dessen Ehefrau Maria Reiter geboren. Sein Zwillingsbruder Peter Victor Speyer wurde nur drei Monate alt.

Ursprünglich stammte die Familie Speyer aus Büringen (Düdelingen) und ließ sich anfangs 1700 in Alzingen nieder. Einer der Vorfahren war unter den französischen Revolutionstruppen von 1797 bis 1800 sogar „Agent Municipal“ (eine Art Vorläufer des Bürgermeisters). Priester und Richter entstammen der Familie und drei Generationen lang waren Vertreter der Familie Speyer Gemeindeeinnehmer in Hesperingen. Auch in Chicago hatte sich ein Bruder Joseph Speyers niedergelassen, der dort ein bedeutendes Architektenbüro begründete.

Dass sein Vater, der Gemeindeeinnehmer Theodor Speyer, am Fuße der Burg ein Restaurant führte, mag den Sohn früh mit der Geschichte Hesperingens in Verbindung gebracht haben. Joseph Speyer, von Beruf „Gerichtsvollzieher-Candidat“, sammelte nicht nur alle Informationen über die Geschichte der Gemeinde Hesperingen, sondern veröffentlichte auch mehrere Broschüren, wobei zwei die Darstellung und Geschichte der Burg zum Inhalt hatten. Außerdem gründete er einen Verschönerungsverein (eine Art Syndicat d’Initiative).

Auch Sagen sammelte er eifrig, wobei die Vielzahl der Texte den Verdacht erzeugt, er habe sie selbst geschrieben oder sei zumindest Opfer von Betrügern geworden, wie das etwa auch dem Steinheimer Pfarrer Jacques Prott geschah, mit dem Speyer wegen der Burg Hesperingen Kontakt hatte. In seinem Eifer verrannte sich der junge Lokalhistoriker auch von Zeit zu Zeit wie etwa bei der Suche nach einem ursprünglichen Wappen der Herrschaft Hesperingen.

Trotz diverser Rückschläge ist die Leistung Joseph Speyers nicht zu unterschätzen, wie sein Nachlass im Nationalarchiv zeigt. Er erwies sich auch als emsiger Beobachter der zeitgenössischen Geschichte, wie etwa dem Bau des Jangeli oder der Einführung des elektrischen Stroms in der Gemeinde Hesperingen. Viele seiner Recherchen sind sogar mit genauen Quellenangaben versehen, selten genug für die damalige Zeit. Mit den Einnahmen seiner Veröffentlichungen finanzierte er sogar eine erste Grabung auf der Burg, übrigens die einzige bisher. Bedeutende Recherchen zur Loreto-Kapelle und der Einsiedelei in Howald wie auch der einstigen Nikolaus-Kapelle in Hesperingen runden das Bild ab.

Die Familie war sehr anfällig für Krankheiten und nur wenige Mitglieder erreichten ein Alter von 50, 60 Jahren. Auch die Eltern von Joseph Speyer mussten drei ihrer Kinder sehr früh beerdigen und er selbst starb vor Vollendung des 33. Lebensjahres. In seinem Briefwechsel und in den Veröffentlichungen finden sich einige wenige Informationen, die belegen, dass er mindestens ab 1884 leidend war. Er bedauerte, dass er sich von vielen Dokumenten nur Auszüge und Abschriften aneignen könne, da sein Zustand es ihm unmöglich mache, sich an Ort und Stelle zu begeben.

Des Weiteren erwähnte er in einer Veröffentlichung zu Pfarrer Sebastian Kneipp: „Lange Jahre hindurch war ich in hohem Grade leidend und 9 Monate bettlägerig, und als ich endlich, Dank vorgenommener Wasserkuren, mich von dem Schmerzenslager erheben und auf zwei Krücken einherschleppen konnte, reifte in mir der Entschluß, so bald als möglich nach Wörishofen zu reisen um mich in die Behandlung des Altmeisters der Wasserheilkunde zu begeben.“  In Wörishofen unterzog der Kranke sich bei Pfarrer Kneipp verschiedener Wasserkuren und schrieb auch zwei Bücher über den Arzt, dem er täglich zur Seite stand. Bei seiner Rückkehr nannte sich Joseph Speyer sogar selbst „Wasserdoktor“ (1892) oder „Naturheilkundiger“ (1894). Ein kurzer Besuch in Chicago bei seinem Bruder stand 1892 noch an, ehe Joseph Speyer schließlich am 01.06.1894 in Hesperingen im Alter von noch nicht einmal 34 Jahren verstarb.


Roland Schumacher
Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper

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Aus dem Wort vom 20. August 2018

LW 2018 08 20 P 19

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