… dass der Lehrpfad Howald mittlerweile fertiggestellt wurde?

  • aus: Buet 06 / 2018 / N°34 / Bild 1

    Das neue Stadion Alphonse Theis und das Sportzentrum auf „Holleschbierg“ (Foto von Laurent Blum, Itzig)

  • aus: Buet 06 / 2018 / N°34 / Bild 2

    Die Hängebrücke Vic. Bodson ist neben der Burg Hesperingen zum neuen Wahrzeichen der Gemeinde geworden. Sie wurde im Jahre 1993 errichtet (Foto von Gérard Borre, Thionville).

  • aus: Buet 06 / 2018 / N°34 / Bild 3

    Blick auf das Zentrum Hesperingens mit der neuen Alzette-Brücke (Foto von Laurent Blum, Itzig) im Jahre 2014

  • aus: Buet 06 / 2018 / N°34 / Bild 4

    Das frühere Kloster der Herz-Jesu-Brüder (1939 errichtet), an dessen Standort am 30.05.2003 das CIPA Howald „Beim Klouschter“ eingeweiht wurde (Postkarte: Archiv Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper).

  • aus: Buet 06 / 2018 / N°34 / Bild 5a

    Einige Artefakte aus prähistorischer Zeit (Spätglazialzeit, um 10.000 v. Chr.), die allesamt von Charles Spier (Bonneweg) und seinen beiden Söhnen auf dem Gebiet der Ortschaft Howald gefunden wurden (Foto von Fernand Spier, Bonneweg).

  • aus: Buet 06 / 2018 / N°34 / Bild 5b

    Daneben die 1941 von dem Hesperinger Landwirt Paul Laroche entdeckte Stein- oder Lochaxt, die aus der Zeit zwischen 4.900 und 4.300 v. Chr. stammt (Foto von Paul Jomé, Hesperingen).

  • aus: Buet 06 / 2018 / N°34 / Bild 6

    Neben der Kirche Howald befindet sich eine der 26 Hinweistafeln des neuen Lehrpfads (Foto von Roland Schumacher, Fentingen).

  • aus: Buet 04 / 2018 / N°34 / Bild 7

    Das „Schlässchen“ in der rue Sangenberg, welches der Apotheker und Gründungspräsident des Luxemburger Tierschutzvereins (Pierre) Aloyse Küborn (1866 - 1958) kurz vor dem Ersten Weltkrieg auf Howald errichtete (Foto von Roland Schumacher, Fentingen).

Nach dem ersten Lehrpfad Richtung Hesperingen-Süd, Alzingen und Fentingen (2004) und einem zweiten durch die Ortschaft Itzig (2007) kann nun endlich der dritte Lehrpfad vorgestellt werden, der auf einer Strecke von 9,8 Kilometern von Hesperingen-Nord Richtung Howald führt. Dabei geht die Strecke vom „Holleschbierg“ ins Zentrum des Gemeindehauptorts Hesperingen, um dann nach dem Anstieg Richtung Howald dort in die einzelnen Viertel der größten Ortschaft der Gemeinde zu führen. Auf insgesamt 26 Hinweistafeln werden auch diesmal wieder die bedeutendsten Elemente von Natur, Kultur und Geschichte dargestellt, um über die Schönheiten und Besonderheiten der Gemeinde Hesperingen zu informieren. Trotz eifriger Bemühungen haben die Arbeiten im Endeffekt fast 10 Jahre angedauert, bis dieser Lehrpfad hat abgeschlossen werden können.

Dass insbesondere der Howald einer näheren Begutachtung bedarf, versteht sich von selbst, denn dessen Geschichte ist einzigartig. Schon sehr früh war das 316 Meter hohe Sandsteinplateau bewohnt und die bedeutendsten Artefakte (Messer, Spitzen, Stichel und Kratzer) stammen aus der Zeit um 10.000 v. Chr. Der Galgen der Herren von Rodenmacher auf dem Howalder Plateau ist als Zeichen der Hochgerichtsbarkeit der Herrschaft Hesperingen zum ersten Male im Jahre 1277 belegt. Eine Loreto-Kapelle und eine Einsiedelei in unmittelbarer Nähe der Richtstätte sind 1759 auf Geheiß des Markgrafen von Baden abgetragen worden. Trotz der rasanten Entwicklung ist der Howald bis heute noch ein Teil der Kataster-Sektion Hesperingen, dem er früher als Ackerland gedient hat. 1938 ist dann das Kloster errichtet worden, an dessen Stelle sich heute das CIPA „Beim Klouschter“ Howald befindet. Trotz großer Opfer insbesondere durch Bombenabwürfe im Mai 1944 erholte sich die Ortschaft Howald nach dem Krieg und konnte durch eine wahrhafte Bevölkerungsexplosion an Bedeutung gewinnen. Die bedeutendste Industriezone, ein breit gefächertes Schulangebot, die größte Kirche sowie die unmittelbare Nähe zur Hauptstadt und dem Autobahnnetz haben aus dem Howald die meistbewohnte Ortschaft mit einem Anteil von 36,22 % (2017) an der Gesamtbevölkerung gemacht.

Die Idee eines umfangreichen Netzes von Wanderwegen und thematischen Lehrpfaden mit Hinweistafeln, die dem Wanderer und Spaziergänger die informativen Begleittexte vor Augen führen, kann zumindest mittelfristig die Identifikation auch der neuen Einwohner mit dem Heimatort und der ganzen Gemeinde auf einer breiten Ebene stärken. Auf diesem Weg wird an das kulturelle Erbe erinnert und die natürlich gewachsenen Landschaftsteile werden in ihrer Schönheit und Vielfalt dem interessierten Spaziergänger vor Augen geführt und sollen ihm als begleitender und einbettender Erholungsraum dienen, um dem stressigen Alltag zu entkommen. Die Broschüre zu diesem Lehrpfad ist gratis an der Rezeption des Rathauses in Hesperingen erhältlich.


Roland Schumacher
Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper