… dass der bekannte Theaterdarsteller René Pütz aus der Gemeinde Hesperingen stammte?

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    Ab 1950 bewohnte die Familie „Marcel“ Pütz-Schmit das rechte der Doppelhäuser in Fentingen, 1960 kam der Onkel Albert Pütz-Weber hinzu (linke Hälfte)

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    1984...

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    ... und um 1995

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    Die Eltern: Henri dit „Marcel“ Pütz und seine Ehefrau Elise Schmit

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    In der Armee …

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    Swift Hesperingen, die erste Mannschaft (Saison 1964/65). Von links nach rechts, stehend: Norbert Wingert, Jean-Paul Kayser, Benny Wagner jr., Alphonse Siebenaler, Arsène Schettgen. Hockend: Roby Siebenaler, Romain Thill, Jean-Paul Garson, Jean Grethen, René Pütz, Vic. Scholer.

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    Die erste Hauptrolle spielte René Pütz in Bettemburg in dem Stück „De Gréngen“ von Fons Kontz. Für diese Rolle hatte er sich sogar den Schnurrbart abrasiert und die Haare rot gefärbt!

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    Auszüge aus der „Revue“ vom 16.04.2001

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    Auszüge aus der „Revue“ vom 16.04.2001

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    In seiner Paraderolle als „Schnëssert“ in der Revue vom 12.04.2002

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    Mit dieser Truppe spielte René Pütz 1990 in Hesperingen das Erfolgsstück „D‘Jonggesellekëscht“ von Alain Atten anlässlich des 125. Jubiläums des dortigen Männerchors „Eintracht im Thale“. Von links nach rechts, oben: Jean Elcheroth, John Jander, Pit Streef. Unten: Marc Kemmer, René Pütz, Maggy Molitor, Marie-Louise Goetzinger-Quiring, Monique Mille.

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    Verleihung des Kulturpreises der Gemeinde Hesperingen am 09.12.1995. Von rechts nach links (erste Reihe): Gemeinderätin Marie-Thérèse Gantenbein-Koullen, Député-maire Alphonse Theis, der Laureat René Pütz, seine Ehefrau Claire Clement, seine Mutter Elise Pütz-Schmit, sein Onkel Albert Pütz, die beiden Schöffen Albert Wanderscheid und Jos. Altmann

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    Verleihung des Kulturpreises der Gemeinde Hesperingen am 09.12.1995. Von rechts nach links (erste Reihe): Gemeinderätin Marie-Thérèse Gantenbein-Koullen, Député-maire Alphonse Theis, der Laureat René Pütz, seine Ehefrau Claire Clement, seine Mutter Elise Pütz-Schmit, sein Onkel Albert Pütz, die beiden Schöffen Albert Wanderscheid und Jos. Altmann

Vor 20 Jahren verstarb der Volksschauspieler René Pütz. Mit ihm verlor die Luxemburger Theaterwelt eine ihrer wertvollsten Stützen.

Ursprünglich stammte die Familie Pütz aus Bruch/Mersch. Am 03.06.1938 heiratete der Vater Henri dit „Marcel“ Pütz (1910 - 1996) in Steinfort Elise Schmit (1919 - 1999) und zog mit ihr nach Bereldingen. Dort kam am 07.04.1940 ihr Sohn René zur Welt. Wenige Monate später war die Familie des Anstreichermeisters in Hesperingen angemeldet und wohnte in der Route de Thionville nahe der „Drousbëch“. Dort wurde Renés Schwester Monique am 27.09.1941 geboren.

Die ersten Schuljahre verbrachte René Pütz in Hesperingen. Am 01.02.1950 zog die Familie dann nach Fentingen um, wo der Vater in der „Hiel“ ein Haus errichtet hatte (55, rue de Bettembourg). Dessen Bruder Albert zog 10 Jahre später in die andere Hälfte des Doppelhauses in Fentingen (Kleine Bemerkung am Rande: Die beiden Kinder von René Pütz bewohnen heute die beiden Häuser mit ihren Familien).

Die Grundschule besuchte René Pütz zuerst in Hesperingen und ab dem 5. Schuljahr dann in Fentingen. Anschließend machte er an der Handwerkerschule seine Meisterprüfung als Maler. So arbeiteten Vater und Sohn zusammen (ähnlich wie in Hesperingen die Anstreicher Paul und Poli Mersch) im Malerbetrieb.

Am 25.07.1968 heiratete René Pütz in Hesperingen die 1944 geborene Claire Clement aus Hesperingen, Tochter des Getränkegroßhändlers Joseph Clement und seiner Ehefrau Anne Marie Kirch aus besagtem Hesperingen. Bereits am 01.08.1968 bezogen sie eine Wohnung zur Miete in dem Wohnkomplex „Cité Berlaimont“ in Hesperingen (45b, rue de Bettembourg), jeweils nur wenige Meter von den Elternhäusern der beiden Vermählten entfernt, ehe sie ab dem 13.11.1972 ein eigenes Haus „op der Hourekaul“ (Verballhornung des ursprünglichen Namens „Hoerkaul“) in Hesperingen bezogen. Ein Sohn und eine Tochter entstammen dieser Ehe.

Ab 1966/67 etwa arbeitete René Pütz in Kleinbettingen bei dem Anstreicherbetrieb Couleurs Gérard Frères als Vertreter. Dort verblieb er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1998.

Der begeisterte Fußballer spielte seit seiner Jugend beim F. C. Swift Hesperingen. Als nach längerer Pause 1953 wieder eine Juniorenmannschaft zustande kam, gehörte René Pütz zur Stammelf. Später spielte er längere Zeit in der ersten Elf in Hesperingen, ehe er sich ausschließlich seiner Theaterkarriere widmete.

Mit 15 Jahren stand René Pütz zum ersten Mal auf der Bühne, und zwar zusammen mit Marcel Jander in Hesperingen. Dort war er wie sein Vater auch Mitglied im Männergesangverein „Eintracht im Thale“. Mit ihm trat er in den jährlichen Theateraufführungen der „Eintracht“ auf und übernahm später auch die Regie, während sein Vater auch für die Bühnenkulissen zuständig war.

1974 begann die nationale Bühnenkarriere von René Pütz am „Lëtzebuerger Theater“. Die erste Hauptrolle spielte er 1979 in „De Gréngen“ von Fons Kontz. Einen der größten Erfolge feierte er zusammen mit Marc Faber in der Komödie „D‘Jonggesellekëscht“ von Alain Atten. In der alljährlichen „Revue“ wusste René Pütz als Nachfolger von Eugène Heinen in der Rolle des „Schnëssert“ zu begeistern. Daneben spielte er auch in seriöseren Stücken wie „De Bretzert“ von Norbert Weber. Später war er zudem im Hörfunk als Werbeträger „Yuppi“ für Cactus aktiv und trat verschiedentlich in Filmen in Erscheinung wie etwa „De falschen Hond“, zumeist in Zusammenarbeit mit Men Bodson, Marc Olinger und Gast Rollinger. Musikalisch war er auch mit Marc Faber unterwegs („Püzafaba“, CD 1998).

Am 31.10.2002 erlag René Pütz im Alter von nur 62 Jahren und 7 Monaten in einem hauptstädtischen Krankenhaus einem Herzleiden.


Roland Schumacher
Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper