Aus dem Wort vom 6. Mai 2016 |
Kirche in Howald wurde vor 50 Jahren geweiht Jung und modern Festlichkeiten mit Erzbischof Jean-Claude Hollerich am Wochenende VON RITA RUPPERT Am 19. Mai 1966 wurde die Kirche in Howald von Bischof Léon Lommel konsekriert. Am Wochenende wird das 50. Jubiläum nun gebührend gefeiert. Sie ist die jüngste Kirche der Gemeinde Hesperingen und der erste moderne Kirchenbau Luxemburgs: Das Gotteshaus in Howald wurde am 19. Mai 1966, an Christi Himmelfahrt, von Bischof Léon Lommel konsekriert. Da bereits seit langem eine Marienverehrung in Howald bestand, weihte man die neue Kirche der Muttergottes, der „Mutter der Barmherzigkeit“. Am Wochenende laden die Verantwortlichen des Pfarrverbandes zusammen mit den Vertretern der „Oeuvres paroissiales Howald“, die bereits 1955 prioritär zum Aufbau und Erhalt der Kirche gegründet wurden, zu verschiedenen Festlichkeiten ein (siehe Kasten). Blick auf das Wesentliche Im Jahr 1961 war der Bau der Kirche unter Bürgermeister Nic Entringer beschlossen worden. Dompropst Mgr. Mille legte am 7. Mai 1964 im Auftrag des Bischofs den Grundstein für das neue Gotteshaus. Dieses ist ein Ausdruck des Zweiten Vatikanischen Konzils: Die Kirchen sollten weniger „überladen“ sein, um den Hauptakzent auf die Verehrung Gottes zu legen. Der Blick sollte auf das Wesentliche gerichtet sein. Die Verbindung zur aus dem 17. Jahrhundert stammenden Loreto-Kapelle wurde hergestellt, indem die neue Kirche unter die Schutzherrschaft der Muttergottes gestellt wurde. Die Marienstatue aus Holz, ebenso wie der Kreuzweg, wurden von Emile Hulten aus Esch/Alzette geschaffen. Die Glockenweihe fand am 27. März 1966 statt, die Weihe der Kirche am 19. Mai des gleichen Jahres. Die Gottesdienste wurden bis zu diesem Zeitpunkt in der Kapelle des Klosters abgehalten. Dieses war 1938 von den Herz-Jesu-Patres als Ort der Einkehr und der Vermittlung des Glaubens errichtet worden. Ab Mitte der 1950er-Jahre – damals wohnten in Howald bereits 1 015 Menschen, ein Drittel der Einwohner der ganzen Gemeinde Hesperingen – wurde der Wunsch nach einer eigenen Pfarrei immer größer. Am 28. August 1962 gab Bischof Léon Lommel sein Einverständnis für eine Pfarrei Howald – eine so genannte Bischofspfarrei, da die staatliche Aufteilung keine weitere Pfarrei vorsah. Offiziell besteht die Pfarrei seit dem 1. Januar 1963. Erster Pfarrer wurde Pater René Linster, der seit 1959 im Kloster und seit 1961 Kaplan in Howald war. Die Klosterkapelle wurde somit zur Pfarrkirche. Der heutige Seelsorger, Pit Faber, ist seit dem Jahr 1999 in Howald tätig. Das Kloster in Howald verlor nach dem Bau der Kirche an Bedeutung. Zwar wurden noch Einkehrtage und Ehevorbereitungskurse abgehalten, doch als die Zahl der Patres sank, verkauften sie das Kloster 1987 an den Staat, der es als Unterkunft für Flüchtlinge nutzte. Im September 1998 wurde das Kloster schließlich abgerissen, um an diesem Standort das heutige „Centre intégré pour personnes âgées“ zu erbauen.
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Luxemburger Wort vom Freitag, 6. Mai 2016, Seite 22
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