Hesperingen. Im Mai 2009 gab der Hesperinger Gemeinderat grünes Licht für die Reklassierung des Geländes des ehemaligen Schwimmbades an der „Gantenbeinsmillen“ in eine „zone loisirs avec séjour“. Dort sollte ein Wellness-Hotel entstehen.

Knapp sechs Jahre ist dies her, passiert ist seitdem nichts, lediglich die Verwahrlosung hat weiter zugenommen. „Es ist ein Schandfleck“, gibt Hesperingens Bürgermeister Marc Lies zu. Er ist darum bemüht, dem Gelände eine neue Bestimmung zu geben, steht hierbei allerdings vor Schwierigkeiten: „Die Gemeinde ist nicht Eigentümer, sondern eine Privatperson“, erklärt Lies. Der ehemalige Eigentümer fand keinen Investor, um die Hotelpläne umzusetzen. Gleiches galt für seinen Nachfolger.

„Naturbelassen bleiben“

Auch aus dem Plan, an der „Gantenbeinsmillen“ eine Jugendherberge zu errichten, wurde nichts. „Es gab noch einige abstruse Ideen, denen wir allerdings nicht zustimmen konnten“, mahnt Lies zur Vorsicht.

Ein Nachtclub, wie es ihn nach der Schließung des Schwimmbades bereits einmal gegeben hatte, soll an der „Gantenbeinsmillen“ nicht mehr entstehen, da ansonsten zu viel nächtlicher Verkehr in Bonneweg aufkommen wird. „Der Standort soll naturbelassen bleiben. Wir suchen nach einer Lösung, haben bis jetzt jedoch noch keine gefunden“, erklärt Lies abschließend. (SH)

Eine Mühle und ihr Besitzer

Vor allem wegen des ehemaligen Schwimmbades ist die „Gantenbeinsmillen“ bekannt. Doch woher stammt der Name? Anfang des 19. Jahrhunderts erwarb ein Waffenhersteller das Areal, um dort die Klingen seiner Messer, Säbel und Äxte zu schleifen. 1821 kaufte Pierre Gantenbein ihm die Mühle ab. Aus der Schleiferei wurde eine Kornmühle. Ende des 19. Jahrhunderts folgte eine Filzmühle. Der Name „Gantenbeinsmillen“ blieb jedoch erhalten. 1934 eröffnete schließlich das Freibad. (SH)

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Luxemburger Wort vom Donnerstag, 16. April 2015, Seite 19