… dass die Kirche Howald vor genau 50 Jahren errichtet wurde?

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    Installation von Pater scj. René Linster als erstem Pfarrer in Howald am 09.03.1963. Die Pfarrei selbst war am 28.08.1962 entstanden und Pfarrer Linster war seit 1959 in Howald ansässig (Kloster) und ab 1961 dort als Kaplan tätig.

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    Bau von Kirche und Pfarrhaus (um 1965)

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    Glockenweihe am 27.03.1966 durch Mgr. Jacques Mangers. Ganz links der Pfarrer aus Hesperingen, François Schneider.

  • aus: Buet 09 / 2016 / N°27 / Bild 4

    Konsekration der neuen Kirche durch Bischof Léon Lommel am 19.05.1966 (Christi Himmelfahrt)

  • aus: Buet 09 / 2016 / N°27 / Bild 5
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     Blick in das Innere der eben fertiggestellten Kirche, die in der Zwischenzeit einige Änderungen erfahren hat (drei Bänke-Reihen, Westenfelder-Orgel, Patchwork-Arbeiten usw.).

  • aus: Buet 09 / 2016 / N°27 / Bild 7

     Die Muttergottes wurde ebenso wie der Kreuzgang von dem Bildhauer Emile Hulten aus Esch/Alzette geschaffen.

  • aus: Buet 09 / 2016 / N°27 / Bild 8

    Das Tabernakel fertigte der Künstler Pit Brandenburger im Jahre 1999 an. Beide Fotos stammen von Raymond Thill (2014).

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    Die erste (Ahlborn-) Orgel wurde am 26.09.1971 durch Dechant Jules Jost eingesegnet. Organist war an dem Tag Prof. Pierre Drauth. Die neue Orgel stammt aus dem Hause Westenfelder aus Lintgen und wurde von Bischof Fernand Franck am 14.11.1993 feierlich eingesegnet. Bei der Feier waren der damalige Domorganist Carlo Hommel und Franz Krantz im Einsatz. Präsident des Organisationsvorstandes der „Uergelfrënn“ war der Musikpädagoge Jacques Wingert.

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    Die erste (Ahlborn-) Orgel wurde am 26.09.1971 durch Dechant Jules Jost eingesegnet. Organist war an dem Tag Prof. Pierre Drauth. Die neue Orgel stammt aus dem Hause Westenfelder aus Lintgen und wurde von Bischof Fernand Franck am 14.11.1993 feierlich eingesegnet. Bei der Feier waren der damalige Domorganist Carlo Hommel und Franz Krantz im Einsatz. Präsident des Organisationsvorstandes der „Uergelfrënn“ war der Musikpädagoge Jacques Wingert.

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    Das Taufbecken eingangs der Kirche. Auch die Gedenktafel zu Ehren der Opfer der Bombenangriffe von August 1944 befindet sich dort.

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    Beeindruckend ist auch die Patchwork-Arbeit „Arche Noah“ im Chor der Kirche. Beide Bilder (Fotograf Raymond Thill) stammen aus dem Jahre 2014.

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    Eine schöne Aufnahme des Fotografen Armand Gillen (Howald) aus dem Jahre 2006

Tatsächlich ist das religiöse Leben in Howald entstanden, lange bevor es überhaupt eine Ortschaft als solche gegeben hat. Bekannt sind eine Kapelle (als Loreto-Kapelle der heiligen Jungfrau Maria geweiht) und eine Einsiedelei, die mindestens seit dem 17. Jahrhundert dort existierten, ehe sie dann im Jahre 1759 abgerissen wurden.

Um das Jahr 1800 wurden einige wenige Häuser errichtet, ehe Anfang 1900 mit der rue Eugène-Welter und der Avenue Berchem die heute größte Agglomeration der Gemeinde Hesperingen entstand. 1937 errichteten die Herz-Jesu-Patres dann das Kloster Howald (Standort des heutigen CIPA), das am 24.10.1939 von dem damaligen Bischof Philippe eingeweiht wurde. In der dortigen Klosterkapelle wurden die Gottesdienste für die Howalder Bevölkerung abgehalten, deren Begräbnisstätte zumeist der Friedhof in Bonneweg war.

Mitte der 1950er Jahre wurde der Ruf nach einer eigenen Pfarrei und einer eigenen Kirche der mehr als 1.000 Einwohner Howalds (immerhin ein Drittel der ganzen Gemeinde) immer lauter. Am 28.08.1962 gab Bischof Léon Lommel sein Einverständnis für die neue Pfarrei, eine Bischofspfarrei, denn die Regierungsverwaltung sah keine zusätzlichen Pfarreien vor. Die mehr als 1.200 Einwohner Howalds benötigten jedoch auch eine eigene Kirche, da die Klosterkapelle den Bedürfnissen nicht mehr genügte. Nach den Plänen für einen Friedhof im Jahre 1961 wurde dann am 07.05.1964 (Christi Himmelfahrt) durch den Domprobst Mgr. Mille der Grundstein für die neue Kirche gelegt. Die Straußfeier war am 22.10.1964 und 1966 konnte der Bau bereits abgeschlossen werden. Die moderne architektonische Konzeption von Roger Bauer und Michel Mousel fand damals in den Medien viel Beachtung. Im Mittelpunkt steht der Hauptaltar, auf den die Außenmauern zugeschnitten sind. Der Halbkreis des Chors und die Disposition der Bänke lassen die Farbenpracht der bunten Mosaikfenster besonders zur Geltung kommen und die Vielfalt der verwendeten Materialien wie Holz, Stahl, Marmor, Beton und Hausteine spiegelt die Mannigfaltigkeit und Verschiedenheit der Besucher wider, die im Gottesraum zu einer Einheit zusammenwachsen. Einfachheit und schlichte Eleganz werden durch die wenigen, aber wesentlichen Elemente wie Altar, Kreuz, Marienstatue, Ambo und Kreuzgang unterstrichen, während andererseits die verschiedenen Dekorelemente der Binnenwände beeindrucken, wo sich große Mosaikfenster und geschlossene Mauern mit durchlässigen Wänden und kleinen Mosaikfenstern abwechseln. Das geschwungene Dach hebt sich Richtung Turm, der freistehend wie ein Finger zum Himmel zeigt.

Fünf Pfarrer haben Pfarrei und Kirche Howald bisher gesehen (die drei ersten waren Herz-Jesu-Pater): René Linster scj. (1962 - 1970); Nicolas Turmes scj. (1970 - 1981); Edouard Ahnen scj. (1981 – 1988); Fernand Huberty (1988 – 1999) und ab dem 26.07.1999 ein Pastoralteam mit Pfarrer Pit Faber, Diakon Léon Weber und Pastoralreferentin Christine Bußhardt. 1987 wurde das 25. Jubiläum des Kirchenbaus mit einer Ausstellung (Initiatorin: Mme Rose Goergen) gewürdigt und 2006 der 40. Geburtstag mit einer Ausstellung und einem Vortrag der Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper. Mittlerweile werden alle großen Feiern (Te Deum zu Nationalfeiertag, Kommunion und Firmung) in der gut 600 Besucher fassenden größten Kirche der Gemeinde Hesperingen abgehalten. Der 50. Jahrestag wurde dieses Jahr am Wochenende vom 7. bis 8. Mai mit einem Festgottesdienst durch Erzbischof Jean-Claude Hollerich, einer Fotoausstellung und weiteren Veranstaltungen gebührend gewürdigt.

 

Roland Schumacher
Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper