Tatsächlich waren während der Besatzung durch die deutsche Wehrmacht der Bahnhof Luxemburg und die umliegenden Stadtteile im Mai und August 1944 Fliegerangriffen ausgesetzt. Die Alliierten verursachten bei insgesamt 3 Fliegerangriffen ausgedehnte Zerstörungen an den Bahnhofsanlagen und beschädigten 143 Häuser mehr oder weniger schwer. Dies hatte den Tod von 128 Personen zur Folge und außerdem wurden 72 Verletzte in die Krankenhäuser eingeliefert.
Der erste Angriff erfolgte am 09.05.1944 kurz nach 10 Uhr. Dabei war vor allem der Güter- und Rangierbahnhof „Zwickau“ an der Grenze Howald und Bonneweg Ziel der Bombenabwürfe. Insgesamt 14 Einwohner aus Howald kamen dabei ums Leben. Auch mehrere russische Zwangsarbeiter an den Gleisabschnitten überlebten den Angriff nicht. Eine zweite Attacke erfolgte am 11.05.1944 (gegen 18:40 Uhr) und dabei wurden schätzungsweise 200 Bomben von je 500 kg abgeworfen. Außer den Bahnanlagen und dem westlichen Teil der Route de Thionville waren vor allem der „Letzte Stüber“, der Mühlenweg und Gasperich betroffen. Der dritte Angriff am 09.08.1944 (gegen 10:45 Uhr) galt dem Personenbahnhof und den östlich davon gelegenen Reparaturwerkstätten.
Die Anzahl der Häuser, die in Howald der Zerstörung anheimfielen, belief sich auf 17, davon 10 mit Totalschaden. Bei den Opfern handelte es sich um Maria Blanche-Altenhofen, Anna Schil(t)z-Bauler, Maria Wagner-Brix, Marie Altenhofen-Crendal, Anna Printz-Engelberg, Célestine Fran(t)zen, Marcel Fran(t)zen, Bertha Kimmen-Hatz, Emil Kimmen, Jean-Pierre (dit „Nicolas“) Lessel, Marguerite Blondelot-Modo, Klara Bultgen-Muller, Theodor Pierre sowie Regina Fran(t)zen-Poos. Daneben hatte der Howald noch weitere Opfer zu beklagen, die bei Angriffen außerhalb der Gemeinde Hesperingen ums Leben kamen.
An den ersten Bombenangriff erinnert noch die Straße „Rue du 9 mai“ auf dem zweiten Howalder Plateau sowie eine Gedenktafel mit den Namen von 18 Toten (darunter die 14 des ersten Bombenangriffs), welche der Howald im Zweiten Weltkrieg zu beklagen hatte. Nach der Befreiung war am 27.05.1945 auf dem Friedhof in Bonneweg eine provisorische Gedenktafel errichtet worden, die auch Namen von Opfern aus Howald vermerkte.
Am 3. Juni 1945 fand um 9:30 Uhr dann in Howald eine große Gedenkfeier für die Bombenopfer statt. Dabei war neben mehreren Ministern, einer Ehrenkompanie der Armee, einer Abteilung von „Ons Jongen“ und Vertretern belgischer Resistenzbewegungen auch die ganze großherzogliche Familie präsent. Die Avenue Berchem war feierlich geschmückt worden und Pfarrer Ernest Beres aus Hesperingen hielt unter den erbaulichen Klängen des 1939 gegründeten Gesangvereins „Ro’de Le’w“ ein feierliches Hochamt ab. Eingeweiht wurde dabei eine steinerne Gedenktafel mit den Namen der Toten, die anschließend in der Klosterkapelle angebracht wurde, ehe sie nach der Errichtung der Howalder Kirche (1966) dort im hinteren Teil einen endgültigen Ehrenplatz fand. Daneben hatte François Mehlen (Howald), der auch für die dekorativen Blumenteppiche vor dem Außenaltar in der Avenue Berchem verantwortlich zeichnete, ein glasgerahmtes Bild mit den Fotos der Opfer angefertigt.
Leider war dieses Bild, das sich kurzzeitig auch im Kloster befand, wenig später verschwunden und erst Ende 2016 konnte es dank der Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper wiedergefunden und restauriert werden. Die Gemeindeverantwortlichen ließen es sich nicht nehmen, die Kosten für die Wiederherstellung dieses wertvollen Unikats zu übernehmen und es 2017 bei der Journée de Commémoration Nationale in Hesperingen zu zeigen. In naher Zukunft soll das historische Bild seinen endgültigen Platz neben der steinernen Gedenktafel in der Howalder Kirche finden.